Seminar zum Färben mit Pilzen 2024

unter Anleitung der Pilzfachfrau (Sachverständige) und Färbespezialistin Rosemarie Drescher

Projektbeschreibung: Am Wochenende vom 25.5. bis 26.5.2024 veranstaltete der Pilzkreis bei Evi und Frank Lichtblau unter der äußerst fachkundigen Anleitung vom Mitglied Frau Rosemarie Drescher, die Pilz- und Färbeexpertin ist, ein Seminar mit insgesamt 6 Teilnehmern, Rosemarie Drescher (R.D.) , Evi Lichtblau (E.L.) , Dagmar Simic (D.S.) , Petra Jacobi, Birgit Probian-Dubois und Elke Heinrich-Siebers, (E.H.-S.), das zum Kennenlernen des Färbens mit Pilzen stattfand.

Für das Färben muss zunächst auf der Wolle eine Beize aufgebracht werden, die daran haftet. Und auf dieser Beize haftet anschließend im zweiten Schritt dann die Farbe, die im dritten Schritt fixiert wird.

R.D. und D.S. hatten für alle Teilnehmer bereits eine große Vorarbeit geleistet durch Einkäufe der Wolle und Chemikalie (Aluminiumtriformiat) zum Kalt-Beizen, durch Vorbereiten der Wolle sowie der Pilze und der Erstellung einer Anleitung und Liste von zahlreichen Färbepilzen.

Tag 1, ca. 3 Stunden:

Es wurden die Pilze Zimtfarbiger Weichporling (Äußerst giftig) für violett, Zottiger Schillerporling (kein Speisepilz) für orange, Blutblättriger Hautkopf (giftig) für rot und Samtfußkrempling (essbar, aber sogenannter Kriegspilz) für grün, grau eingesetzt. Im Buch von Herrn Friese (Färben mit Pilzen und Pflanzen) ist eine Farbabbildung einer Platte durch R. D. gefärbter Wolle-Proben mit Rezeptmengen eingebracht worden.

Nach Durchsprechen der Theorie ging es ans Einfüllen der Pilzstücke-Beutel in 4 große Koch-Töpfe voll mit Wasser, je einer pro Farbe zur Herstellung der Küpe (Färbebrühe). Ab Kochbeginn wurden sie eine Stunde lang durchgekocht. Dann kamen noch die Stränge in einen Topf mit der Beizsubstanz in Wasser. Die Beize muss mindestens eine Nacht eindringen. Auch die Farbbeutel mit den Pilzstücken blieben im Wasser und sollten insgesamt mindestens eine Nacht darin bleiben.

Tag 2, ca. 4,5 Stunden:

Die Wolle wurde nun zunächst aus der Beize genommen und die Stränge wurden vorsichtig ohne Wringen ausgedrückt und in klarem Wasser abgespült. Dann konnten die Stränge, vorsichtig langsam nacheinander in den Topf mit ihrer Färbebrühe ohne Pilzstücke eingelegt werden unter mehrfachem Hochziehen und wurden anschließend eine Stunde bei 80 bis maximal 90 Grad gekocht. In den Topf mit dem zimtfarbigen Weichporlingsauszug kam etwas Ammoniak-Flüssigkeit, da er einen basischen pH zum Färben braucht.

Nach der Stunde Färben wurden die Stränge in Eimer mit Essigwasser gelegt. Dies fixiert die Farben und glättet die Oberfläche der Wollfäden-Härchen. Danach kann die Wolle im Strang vorsichtig ausgedrückt und zum Trocknen (für den Transport) möglichst locker aufgehängt werden. Vorm weiteren Verarbeiten ist ein Ausspülen noch erforderlich.

E.H.-S

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